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Werbefalle Internet – DSL oft langsamer als versprochen


Gerade für Online-Gaming ist die DSL-Geschwindigkeit das Wichtigste, wenn man sich für einen neuen Internetanbieter entscheidet. Eine zu langsame Leitung dämpft oft den Spielspaß und führt nicht selten zu wesentlich schlechteren Trefferquoten.

Da immer mehr Menschen bei der Wahl des Internetanbieters auf die DSL-Leistung besonderen Wert legen, wurde offenbar eine neue Werbemasche eingeführt. Einige Anbieter versprechen schnellere DSL-Geschwindigkeit und locken so neue Kunden. Nicht selten kommt es aber vor, dass die versprochene Leistung technisch gar nicht erbracht werden kann. Wer hier den Versprechen blind vertraut und seine DSL-Geschwindigkeit nicht regelmäßig überprüft, könnte sich schon bald wundern, warum sein Internet zu langsam ist.

Ein weiteres mittlerweile häufig auftretendes Problem ist das gezielte Drosseln der DSL-Leistung. Da gerade in Stoßzeiten von Nachmittags bis spät abends sehr viele Menschen das Internet nutzen, können manche Server und Verteilerstellen den Anforderungen wohl nicht immer gerecht werden. Damit es nicht zu Ausfällen kommt, gehen einige Anbieter scheinbar dazu über, die Internetleistung einzelner Bereiche gezielt zu drosseln. Das führt dazu, dass einige Kunden wohl einen schleichenden Geschwindigkeitsverlust hinnehmen müssen.

Eine zu geringe Leistung entgegen der vertraglich versprochenen tritt mittlerweile immer häufiger auf. Wenn es nach den Anbietern geht, ist dies ein unvermeidliches Problem, mit dem sich die Kunden abfinden müssen. Sollte man eine zu geringe Leistung bemerken und sich beim Kundendienst beschweren, hört man nicht selten, es läge am Alter der Telefonleitung, an zu vielen Menschen die gleichzeitig im Netz surfen oder gar am eigenen PC selbst. Doch muss man das als Kunde so akzeptieren? Das Gesetz sagt klar nein!

2012 trat ein neues Gesetz in Kraft, nach dem ein Anbieter eine vertraglich festgelegte Leistung auch erbringen muss. Der kleine Zusatz „bis zu“, der oft angegeben wird, ist nun keine geltende Ausrede mehr für nicht eingehaltene Versprechen. Wenn ein Anbieter 16000Kbit/s zusichert, muss nun wenigstens 85% davon ankommen. Sollte die DSL-Geschwindigkeit um mehr als 30% von der vertraglich festgelegten abweichen, kann man wegen Nichteinhaltung des Vertrages fristlos kündigen oder gar auf Schadenersatz klagen.

Internetkunden müssen heute keineswegs eine zu geringe Geschwindigkeit hinnehmen. Man kann nur jedem raten, regelmäßig einen DSL-Speedtest durchzuführen. Sollte die Leistung um mehr als 15% geringer ausfallen, kann man dagegen vorgehen. Hier empfiehlt es sich, bei Problemen tägliche Tests durchzuführen und diese genau zu protokollieren. Möchte man rechtlich sicher gehen, kann man auch ein unabhängiges Unternehmen beauftragen, die Geschwindigkeit direkt an der Telefonbuchse zu testen. Mit einem solchen vom Unternehmen durchgeführten Test kann man auch gerichtlich sicher vorgehen und eventuell die über Monate zu viel gezahlten Gebühren zurückfordern. Ob sich eine Klage für 5-10€ pro Monat aber lohnt, bleibt jedem selbst überlassen.

Leider werden in Deutschland die technischen Möglichkeiten für Internet nur schleppend ausgebaut und nur die Wenigsten können sich über rasend schnelle DSL-Leitungen freuen. Gerade deshalb sollte man sich bei einem Anbieterwechsel genauestens erkundigen und seine eigene Leitung schon vorab testen lassen, damit man nicht auf viel zu hoch angesetzte Werbeversprechen hereinfällt.

Quelle:

Stern TV – Sendung vom 19.06.2013

weiterführender Link: Computerbild DSL- Speedtest

20.06.2013, 15:02 von Laura | 4660 Aufrufe
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